Qualitätsmanagement im Journalismus

Was ist Qualität im Journalismus?

Was ist Qualität im Journalismus? Foto: Jan Ungruhe

Was ist Qualität im Journalismus? „Die Diskussion ist diffizil“, sagt Wolfram Kiwit, Chefredakteur der Ruhr Nachrichten. Um es mit den Worten von Medienwissenschaftler Stephan Ruß-Mohl etwas drastischer auszudrücken: „Qualität im Journalismus zu definieren, gleicht dem Versuch, einen Pudding an die Wand zu Nageln.“ Als Qualitätsmerkmale gelten in jedem Fall Relevanz, Richtigkeit, Transparenz, Ausgewogenheit, Sachlichkeit, Vielfalt, Akualität und Verständlichkeit.

Der Vorteil der Medienbranche sei aber, einen Vergleich zu haben, erklärt Kiwit. Mithilfe einer quantitativen Analyse kann Qualität bis zu einem bestimmten Punkt gemessen werden. Ein Vergleich mit einem Wettbewerber kann beispielsweise durch das Zählen von Umfang und Fehlern angestrengt werden. Die Marktforschung mit wissenschaftlicher Begleitung ist im Zeitungsmarkt bislang jedoch noch relativ überschaubar. „Andere Branchen kennen ihre Kunden sehr viel besser. Aber der Markt wächst“, sagt Kiwit.

„Man muss wissen, wo man hin will“

„Das Wichtigste im Qualitätsmanagement ist die Personalentwicklung“, bedeutet Kiwit, aber auch die Arbeitsorganisation sei nicht zu vernachlässigen. Es müsse klar sein, wann man mit wem spreche. Hinzu kommt, dass eine schlechte Ausstattung/Technik Qualität verhindern kann, der Entwicklung muss deshalb stets standgehalten werden. Wichtig ist darüber hinaus ein klar formuliertes Blattkonzept. „Man muss wissen, wo man hin will“, sagt Kiwit, der sich zudem sicher ist: „Man kann nie genug mit seinen Mitarbeitern kommunizieren“. Bei Mitarbeiter-Befragungen werde oftmals die Kommunikation genannt, an der noch gearbeitet werden könne.

Gerade bei einem sich ständig entwickelnden Markt seien Innovation und Kreativität gefragt. „Man muss schauen, wo man neue Felder findet und ob man es sich leisten kann, diese Nebenschauplätze zu haben“, sagt Kiwit.

Link zum Thema:

Zeit-Artikel: Welche Strategien gewählt werden müssen, um journalistische Qualität in Deutschland besser zu sichern als bisher.

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